Wir sind am 25.11. in Hamburg auf die Straße gegangen mit etwa 500 Menschen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
Wir sind am 25.11. in Hamburg auf die Straße gegangen mit etwa 500 Menschen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Zum ersten Mal haben wir in einem Bündnis mit der Feministischen Antifa, dem FrauenCafé (Bremen), der Proletarischen Jugend, und dem Roten Aufbau diese Demonstration organisiert. Zusammen sind wir vom Grünen Jäger zum Alma-Wartenberg-Platz gezogen. Die Jahre davor, war diese zwar immer wieder auch Thema in unseren Strukturen, aber die veranstalteten Aktionen entsprachen nicht unseren Vorstellungen, deshalb haben wir dieses Jahr eine eigene Demonstration organisiert. Vor allem in der Pandemie ist Gewalt gegen Frauen gestiegen, sei es als direkte physische, psychische oder ökonomische Gewalt. Wir sind unterdrückt vom Patriarchat und Kapitalismus, dies spüren wir jeden verdammten Tag. Gerade diesen Zusammenhang wollten wir verdeutlichen. Wir wollten nicht mit den Grünen an diesem Tag demonstrieren, die in Hamburg seit Jahren an der Regierung beteiligt sind und somit auch Verantwortung tragen, dass Frauenhäusern die Finanzierungen gestrichen werden. Wir wollten aber auch nicht mit Leuten auf die Straße, die Prostitution im Namen des Feminismus verharmlosen.
In diesen Zeiten ist es wichtig, sich als klassenbewusste Feminist:innen wieder zu verstehen, welche die Kämpfe verbinden wollen und gerade darin die revolutionäre Perspektive sehen, denn so bleiben wir nicht stehen beim Kampf um Verbesserungen im Hier und Jetzt. Die zwar auch ihre Berechtigungen haben, aber grundlegende Veränderungen sind im Kapitalismus nicht langfristig zu verwirklichen, denn er ist eng mit dem Patriarchat verwoben. Er baut gerade auf der kostenlosen Reproduktionsarbeit auf. Uns bring weder ein Klassenkampf für den weißen deutschen Facharbeiter voran, noch ein Feminismus, welcher sich der Klassenfrage nicht annimmt. Unser Klasse ist vor allem in seinen verarmten Teilen weiblich und migrantisch, daher muss unser Klassenverständnis diese umfassen. Gerade in der Verbindung mit der Klassenfrage werden die verschiedenen Kämpfe nicht integrierbar und anschlussfähig ins System. Weibliche Führungskräfte in DAX-Unternehmen oder migrantische Offiziere bei der Bundeswehr sind Augenwischerei, die Unterdrückung an sich bleibt bestehen. Unsere Aufgabe liegt gerade darin die verschiedenen Kämpfe zu einer unversöhnlichen Gegenmacht zu verbinden, welche das ganze System in den Fokus nimmt.
Für uns ist deswegen Feminismus auch keine Frauensache, sondern die Aufgabe unserer gesamten Klasse, daher waren bei uns auch alle gender willkommen. Wir sind nicht gekommen, um die Herrschenden zu bitten, so ist unser Feminismus als ein Angriff auf ihre Verhältnisse zu verstehen. So war das Motto unserer Demo auch offensiv gewählt „Wir schlagen zurück“ nicht nur am 25. November oder am 8. März. Bauen wir eine revolutionäre klassenbewusste feministische Bewegung auf!
Wir werden in der nächsten Zeit die verschiedenen Reden noch veröffentlichen und bedanken uns bei allen Menschen, die mit uns auf der Straße waren, vor allem bei den Genoss:innen, die eine weite Anreise hatten!